Verschachteltes Flächendiagramm

 

Verschachteltes Flächendiagramm

Generell sind wir Menschen schlecht im Interpretieren von Flächen. Egal ob es sich um ein Blasendiagramm, Kreisdiagramm oder eben um ein Flächendiagramm handelt, wir können die korrekte Größe von Flächen sehr schlecht visuell einschätzen (Heer & Bostock, 2010).

Daher gilt es, beim Erstellen eines Flächendiagramms die Regel zu beachten, dass die Fläche proportional zu den Daten sein muss.

Das bedeutet, wenn ein Leser mit einem Lineal die Länge und Breite eines Rechtecks abmisst und die Fläche – beispielsweise vom 60% Rechteck in diesem Beispiel ausrechnet – dann sollte dieses Rechteck auch tatsächlich 60% von der Gesamtfläche ausmachen.

Wie ist dieses verschachtelte Flächendiagramm aufgebaut? In diesem Fall, sagten 40% aller Befragten (1.000 Personen), dass sie keinen Sport treiben. 60% antworteten, dass sie Sport treiben.

In dieser Umfrage lag der Fokus auf jene Personen, welche Sport treiben. Deshalb haben diese Personen noch weitere Fragen bekommen. Von diesen 60%, die Sport treiben, antworteten 84%, dass sie täglich Sport machen. Da uns die Personen, welche täglich Sport treiben am meisten interessierten, haben diese Personen noch weitere Fragen bekommen. Von denen die täglich Sport treiben, gaben 65% an, täglich laufen zu gehen. Von den 65% Läufern wollten wir jetzt noch wissen, welche Art von Laufen sie betreiben. Dabei gaben 52% an, Straßenläufer zu sein und 20% Bergläufer.

Für diese Art von Umfragen eignet sich ein verschachteltes Flächendiagramm. Damit kannst Du viel mehr Ebenen effektiv darstellen, als es beispielsweise mit einem Kreisdiagramm möglich wäre.

Das Diagramm kannst Du auf die gleiche Art und Weise sowohl in Excel als auch in PowerPoint erstellen. Ich habe es in Excel erstellt.

Einen eigenen Diagrammtyp gibt es bis dato in Excel/PowerPoint nicht. Deshalb erstellst Du das Diagramm manuell. Für die Erstellung ist nur ein wenig Grundlagenmathematik notwendig.

Diagrammerstellung

Ich habe mir in einem ersten Schritt überlegt, wie groß die gesamte Fläche sein sollte. Mir erschien eine Höhe von 10 cm und eine Breite von 15 cm als geeignet. Also habe ich eine Form mit diesen Dimensionen in Excel eingefügt.

Die Fläche beträgt somit:  10 cm x 15 cm  = 150 cm². Das ist das erste Rechteck, das ich links oben mit 40% beschrifte. (Beachte: Dieses Rechteck wird dann vom zweiten Rechteck zu 60% überdeckt und somit bleiben genau die 40% am Ende vom gesamten Rechteck sichtbar).

Diese Fläche (150 cm²) ist jetzt die Ausgangsbasis für das zweite Rechteck: 60% x 150 cm² =  90 cm²

Ich möchte, dass das zweite Rechteck genau die gleiche Höhe hat, wie das erste. Deshalb wähle ich die Höhe mit 10 cm. Die Breite ergibt sich dann wie folgt: 90 cm² / 10 cm = 9 cm

Maße für das zweite Rechteck: H: 10 cm x B: 9 cm = 90 cm²

Die Fläche für das dritte Rechteck ergibt sich wie folgt: 90 cm² * 84% = 75,60 cm²

Dieses Rechteck möchte ich jetzt innerhalb des zweiten Rechtecks positionieren. Deshalb wähle ich eine etwas kleinere Höhe als 10 cm. Ich entscheide mich für H = 9 cm. Die Breite ergibt sich dann wieder wie folgt: 75,60 cm² / 9 cm = 8,40 cm

Anmerkung: Die Höhe wähle ich immer manuell, und die Breite ergibt sich dann abhängig von dieser Höhe.

Maße für das dritte Rechteck: H: 9 cm x B: 8,40 cm = 75,60 cm²

Ich denke Du hast die Logik verstanden und so geht es weiter, bis das verschachtelte Flächendiagramm fertig ist.

Beachte: Die Rechtecke 20% und 52% befinden sich auf der gleichen Stufe und innerhalb von den 65%. Da einige Befragten keine Angaben gemacht haben, bleiben 28% offen und scheinen in der Visualisierung nicht auf.

Die vollständige Berechnung sieht wie folgt aus:

Berechnung verschachteltes Flächendiagramm